All jenen, die schon mal über London Heathrow, Amsterdam Schiphol oder über andere grössere, europäische Flughäfen geflogen sind, ist die Funktionsweise von Passkontroll-Automaten unter Umständen vertraut. Anstatt einer Person (am Flughafen Zürich ein Angestellter der Kantonspolizei Zürich) wird der Reisepass von einer Maschine geprüft. Dank biometrischen Daten, die auf einem Chip im Pass gespeichert sind, kann eine Kamera und ein Fingerabdruck-Scanner prüfen, ob Ausweisdokument und Person zusammenpassen. Der Vorteil hierbei liegt unter anderem in der Effizienzsteigerung, das heisst kürzeren Wartezeiten. Langfristig resultiert zudem wohl eine Kostenersparnis, wie bei den meisten Orten, wo Maschinen zur Anwendung gelangen.
Am Flughafen Zürich findet man seit dieser Woche ebenfalls acht solcher Maschinen. Es handelt sich hierbei um einen Pilotversuch. Nächstes Jahr wird entschieden, ob dieses System dauerhaft zur Anwendung gelangt. Gemäss dem Zürcher Regierungsrat Fehr sei das System «schneller, effizienter und kundenfreundlich.» Die klassische Variante der Überprüfung wird selbstverständlich parallel weitergeführt. Somit hat der Passagier die Wahl, ob er durch eine Maschine oder durch einen Menschen kontrolliert werden möchte.
Um die Passkontroll-Automaten nutzen zu können, müssen jedoch folgende Anforderungen erfüllt sein:
- mindestens 18-jährig
- Inhaber eines biometrischen Reisepasses
- Reisepass stammt aus der Schweiz, eines Landes der EU oder des EWR
Passagiere, die die Anforderungen zur automatisierten Kontrolle nicht erfüllen, haben keine Wahl und müssen bis auf Weiteres bei den klassischen Kontroll-Kabäuschen anstehen.
Reisende, die an Orte fliegen wie z.B. Berlin, Paris oder Wien werden die Maschinen nicht zu Gesicht bekommen, da sie sich ausschliesslich im Schengen-Raum bewegen und daher folglich keine Passkontrollen vorgenommen werden.
Gestern Abend Rückkehr von einer Geschäftsreise aus Moskau. Der Flug hatte bereits 35 Minuten Verspätung, Ankunft 20.35 statt 20.00.
Dies kann passieren. Wenn aber an der Passkontrolle ein solches Chaos herrscht wird sich jeder Reisende hüten weiterhin Zürich aus Non-Schengen Länder anzufliegen. Vier Passkontrollschalter besetzt, tausende Passagiere, keine Organisation, der Stärkere kommt durch weil überhaupt keine Absperrungen vorhanden waren.
Mit 45 Minuten Anstehzeit war ich noch einer der am schnellsten die Passkontrolle passieren konnte. Weinende Kleinkinder da viele Ferienreisende auf dem Heimweg.
Was aber noch gravierender war, die so gepriesenen vollautomatisierten Passkontrollen waren nicht in Funktion. Auf meine Frage an den Passkontrolleur erhielt ich die Antwort, zu wenig Personal um diese zu bedienen, ich könne beim Regierungsrat reklamieren!